Archiv für den Monat: Oktober 2018

Pfadfinden Tag und Nacht – 50 Jahre Bezirk Bochum & Wattenscheid

„Scoutiiiiiing, Party, Zelten, Freunde – ich will Scoooouting.“ – so schallt es über die Nordwiese an der Jahrhunderthalle Bochum. Auf der Bühne, zwei junge Männer, die in ihrem Outfit direkt aus den 80ern entsprungen sein könnten. Niklas und Tim – so heißen die beiden Moderatoren – heizen in ihren 80er-Jahre-Jogginganzügen den Besucher*innen während des offiziellen Programmes am Samstag des Jubiläums ordentlich ein. Sie waren Teil des bunten Abends zum 50-jährigen Bestehen der Georgspfadfinder im Bezirk Bochum & Wattenscheid.

Vor der Bühne: Wöflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder, Rover und Leiter*innen, die den neuen Song des Bezirkes ordentlich abfeierten. Schon seit Freitag hatten sie ihre Zelte im Schatten der Jahrhunderhalle aufgeschlagen. Das warme Oktoberwetter versprach nicht nur milde Nächte, sondern auch einen langen Lagerfeuerabend, gekrönt von einem sechsminütigen Feuerwerk. Für dieses außergewöhnliche Lager kamen 12 der 15 Stämme mit 300 Kindern und Jugendlichen aus dem Bezirk Bochum & Wattenscheid zusammen.

Scouting since 1968: Der Ursprung des Bezirks Bochum & Wattenscheid

Pfadfinden beruht auf einer langen Tradition: Im Jahr 1968, am 31. März in Altenberg, wurde der Bezirk Bochum gegründet. 1975 schloss sich der Bezirk Wattenscheid im Zuge der Gemeindereform den Bochumern an – der Bezirk Bochum & Wattenscheid wurde geboren. Die ersten Stämme siedelten sich schon 1951 in Bochum. an, St. Johannes der Täufer in Bochum-Leithe gründete sich 2016 als jüngster Stamm des Bezirks. Höchste Zeit also, den Meilenstein des 50-jährigen Jubiläums im Westpark gebührend zu feiern. Auch von der Anzahl der Aktionen her, kann der Bezirk im Bistum bestehen: Bochum & Wattenscheid ist nicht nur der mitgliederstärkste, sondern zugleich auch aktivste Bezirk im Diözesanverband Essen.

Westpark verwandelt sich in bunten Jahrmarkt

Schon der Samstag versprach vormittags ein rundes Programm: Kaplan Maximilian Strozyk hielt die Messe. Ein zentraler, immer wieder auftauchender Punkt, das Engagement gegen die Drachen unserer Zeit. Seit dem Beschluss auf der Bundesversammlung zeigt die DPSG offen und ganz gezielt, dass Rechtsextremismus wie auch –populismus sich mit den pfadfinderischen Werten nicht versteht. Im Anschluss daran: Der Jahrmarkt. Dieser versprach nicht nur viel Spaß, sondern auch einen Bezirksaufnäher für die Teilnahme an den Stationen. Neben den Stämmen waren auch der BDKJ, das Rüsthaus,  „die Jurte“ aus Bochum und die Kaffee-Combo „Three years and one day“ dabei. Währenddessen lief unterhaltsames Randprogramm: Radio Scouting fm spielte die besten Lagerfeuerhits der letzten 50 Jahre. Immer wieder gab es Interviews mit Wegbegleitern, Kindern und Jugendlichen, die Einblicke in die Pfadfinderarbeit damals wie heute gaben.

Fünf Generationen auf einer Wiese

Auch viele Ehemalige und einige Freunde des Bezirkes kamen zum Gratulieren und Wiedersehen zusammen. Ein großes Jubiläum in dieser Kulisse bot die fünf Generationen von Pfadfinder*innen die Möglichkeit, wieder ins Gespräch zu kommen, in Erinnerungen zu schwelgen und sich wieder mit dem Bezirk zu verknüpfen. „Und genau das ist gewollt“, erklärt Stefan Fleige vom Bezirksvorstand „Wir wollten ein Ort des Austausches schaffen und mit einem vielseitigen und unverbindlichen Angebot neben den aktiven Pfadfindern auch Ehemaligen die Möglichkeit geben, sich über das Damals wie auch die heutige Pfadfinderarbeit.“ Und auch so ist das Lager so sichtbar, dass zahlreiche Zaungäste die ungewöhnliche Veranstaltung interessiert beobachten. Neben den spannenden Gesprächen mit dem Laufpublikum des Westparks finden auch die eigentlichen Besucher ihren Weg zum Zeltplatz: Über den Tag verteilt waren rund 900 Menschen Teil des großen Pfadfinderfestivals im Westpark.

Auch beim Jubiläum: Ohne Ehrenamt geht es nicht

Zwischen ihnen immer wieder Pfadfinder*innen mit hellbau-gelbem Halstuch. Eine von ihnen ist Sophie Janßen, und als Projektleitung gemeinsam mit dem Bezirksvorstand Kopf des Teams. Sie arbeitet schon seit über einem Jahr an dem Pfadfinderfestival: „Bevor wir ordentlich planen konnten, brauchten wir den Beschluss der Bezirksversammlung. Erst dann konnten wir uns den anderen Herausforderungen widmen, die so eine Veranstaltung mitten in Bochum mit sich bringt.“ Rund 20 Ehrenamtliche planten seit der ersten Idee im August 2017 an diesem Wochenende. „Wir sind mit dem, was wir erreicht haben, sehr zufrieden“, resümiert Sophie „Es wurde mit viel Herzblut geplant und organisiert – das wäre ohne so viel Unterstützung und ein tolles Team sicherlich nicht möglich gewesen.“ Und auch hier scheint es nur ein Motto zu geben: „Scoooouting: Allzeit bereit sind wir.“

Schon im April veranstaltete der Bezirk eine Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Bochumer Innenstadt. Gemeinsam wurden die Bochumer*innen über die eigentliche Pfadfinderarbeit – fern ab der Klischees – aufgeklärt. Und einen riesigen Geburtstagskuchen gab es natürlich auch.

WAZ – Vor 50 Jahren gründete sich der Pfadfinderbezirk Bochum und Pfadfinderfest im Westpark lockt 600 Besucher an

In der WAZ sind zwei Artikel zu unserem Jubiläum  im Westpark erschienen. Die Artikel findet ihr online unter https://www.waz.de/staedte/bochum/vor-50-jahren-gruendete-sich-der-pfadfinderbezirk-bochum-id215484551.html und https://www.waz.de/staedte/bochum/pfadfinderfest-im-westpark-lockt-600-besucher-an-id215512891.html.